Lohnausweis erstellen – Eigenleistung oder Fachwissen?

Lohnt sich BYO oder DIY beim Lohnausweis? Erfahren Sie, wann Eigenleistung sinnvoll ist und wann Fachwissen bei komplexen Aufgaben unverzichtbar wird.

Einführung: Abkürzungen im Geschäftsalltag

ARD, ZDF, C&A, BRD, DDR und USABSE, THC und DRK GbR, GmbH - ihr könnt mich mal. Wir sind nicht die Fantastischen vier, trotzdem begleiten uns Abkürzungen wie CEO, CFO, usw. im Geschäftsalltag. Im Zusammenhang mit dem Lohnausweis stellen sich primär zwei Fragen: BYO und DIY.

BYO – Bring Your Own: Ein Missverständnis auf einer Party

Bei meinem ersten Trip nach Australien habe ich am Tresen in einem Pub eine sympathische Dame kennengelernt. Sie hatte mich spontan für den nächsten Abend zu einer Party auf Ihrer Dachterrasse eingeladen. Habe damals nicht ganz verstanden, was sie mit BYO meinte. Als ich dann am Abend auf der Party auftauchte, war mir ziemlich schnell klar, BYO hat nichts mit der Musik, den Gästen oder der Lokalität zu tun, sondern steht für Bring Your Own was so viel heisst wie «bring dein eigenes».

Im Geschäftsalltag taucht diese Frage immer wieder auf. Muss ich zwingend eine Standartvorlage verwenden oder darf ich ein eigens «BYO» Format verwenden. Die Lohnabrechnung können Sie gestaltet wie sie wollen. Der Inhalt zählt. Das gleiche gilt beim Arbeitsvertrag. Der Lohnausweis ist nix BYO. Sie müssen das für die ganze Schweiz verbindliche Formular verwenden. Wird ein Lohnausweis nicht vollautomatisch erstellt (z.B. mit dem eLohnausweis des SSK) muss er unterzeichnet werden. Verwenden Sie ein eigenes Formular ist die Party schnell vorbei.

DIY – Do It Yourself: Die Küche und die Lektionen des Handwerks

Als wir unsere aktuellen Büros das erste Mal besichtigt haben, waren wir begeistert. Wir haben das Büro übernommen ohne Küche. Meine Geschäftspartnerin wollte einen Handwerker organisieren, der die Küche einbauen soll. Ich war anderer Meinung. Dieses Geld können wir besser verwenden. Mein Handwerkerstolz machte sich bemerkbar «Eine Küche einzubauen schaffst Du auch alleine; Mach Dein Ding...». Ich habe das Ganze sauber geplant. Zusammen mit Dr. Google den richtigen Anbieter gefunden und die Küche ausgewählt. Nach einem Tag Arbeit sah alles Tip-Top aus. Nur die Abwaschmaschine wollte nicht richtig funktionieren, die Frontabdeckung war schräg und die Fugen hinten beim Ablauf musste irgendwie noch abgedichtet werden.

Am nächsten Morgen musste ich entscheiden. Do it your self (DIY) und investiere nochmals acht Stunden ohne die Gewissheit, dass alles funktioniert. Oder stell Dein Ego zurück. Ein spezieller Kollege hat einmal gesagt: «Scheiß auf den Stolz... Stolz tut nur weh, aber er hilft nie.» In den meisten Lebenslagen teile ich diese Auffassung nicht. Aber in Bezug auf meinen «Handwerkerstolz» war sie zutreffend. Als ich dann einen Spezialisten um Hilfe gebeten habe, spürte ich nur einen leichten Stich. Am Ende haben wir zusammen nochmals acht Stunden investiert, bis alles reibungslos funktionierte. Wir mussten die ganze Küche nochmals ausbauen, weil ich am Anfang einen Fehler gemacht habe.

Fazit: Die richtige Balance zwischen Eigenleistung und Fachwissen

Die Frage selber machen, zusammen mit einem Fachmachen oder die gesamte Tätigkeit delegieren stellt sich im Leben eines Unternehmers immer wieder. Vor allem am Anfang einer Geschäftsidee möchte man wenn möglich alles selbst erledigen und Kosten zu sparen. Jedoch je komplexer eine Aufgabe ist, umso mehr lohnt es sich Fachwissen an die Seite zu holen.


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